Die Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich zeigt Wirkung

von Bildung 4.0
06. März 2020

Es war ein weitreichender Beschluss der Tiroler Landesregierung im Oktober 2018: im Rahmen der Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich "Bildung 4.0 – Tirol lernt digital" stellt das Land Tirol von 2018 bis 2022 insgesamt 5.000.000,- Euro, d.h. 1 Million Euro pro Jahr, für die umfassende Infrastruktur- und IT-Ausstattung der Tiroler Schulen zur Verfügung. Die erste Bilanz fällt höchst positiv aus.

Zielgruppen der Initiative sind die Allgemeinen Sonderschulen, Volksschulen, Neue Mittelschulen, AHS-Unterstufen, Polytechnischen Schulen und Privatschulen für 6 bis 14 Jährige, verteilt auf alle Bildungsregionen Tirols. Im Schuljahr 2018/19 fokussierte sich die Offensive auf die Pilotschulen in Tirol, mit dem Ziel, dass in den folgenden Jahren weitere Tiroler Schulen und Gemeinden nachziehen.

Im ersten Schuljahr des Projektstarts 2018/19 wurden 106 Tiroler Pilotschulen gefördert. Dadurch konnten 785 Klassenräume mit Infrastruktur und IT-Maßnahmen ausgestattet werden. Die Palette der neuen Ausstattung ist umfangreich. Investiert wurde in iPads, Notebooks, Computer, Beamer, Displays, Robotik-Sets, WLAN, etc. Für die Lehrpersonen wurden vor allem multimediale Präsentations-Arbeitsplätze in den Unterrichtsräumen geschaffen.

Investiert wird auch in Fort- und Weiterbildung
Umfangreich waren auch die Maßnahmen zur Qualifizierung der Tiroler PädagogInnen. Im Rahmen der Aus- und Fortbildungsoffensive für Lehrpersonen rund um eEducation wurden im Schuljahr 2018/19 in ganz Tirol 191 Fortbildungsangebote (Seminare, Workshops, etc.) mit insgesamt 3.571 TeilnehmerInnen angeboten. Besonders Wert gelegt wurde dabei auf PHT-Lehrgänge wie z.B. Prima(r) Medien, Digitale Grundbildung oder IT-Systembetreuung und Coding. Weitere Fortbildungen hatten unter anderem das Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation der Universität Innsbruck oder die Werkstätte Wattens in ihrem Programm. 

Von BeeBots bis 3D-Drucker
Bei den Investitionen stechen einige Themen und Fakten heraus: So sind in den ersten Volksschulen Tirols sogenannte Roboterbienen (BeeBots) im Einsatz. Robotik, Coding und Design Thinking for Kids bieten altersgerechte Möglichkeiten, digitale Aspekte der Lebens- und Arbeitswelt zu erschließen. 264 Tablets werden bereits von Tiroler Volksschulkindern verwendet. In den Neuen Mittelschulen sind Robotik-Kits angekauft worden, damit können recht komplexe Programmierarbeiten gemacht werden. In den Polytechnischen Schulen hat die FabLab-Ausrüstung Einzug gehalten. Unter einem FabLab versteht man den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke. Typische Geräte sind 3D-Drucker oder Laser-Cutter. In der AHS-Unterstufe wurde das Fördergeld häufig in Computerräume gesteckt.

Gerade in Umsetzung und in Planung
Im aktuellen Schuljahr 2019/20 werden 64 Schulen mit 537 Klassen gefördert. Auch die Bewerbungen für das Schuljahr 2020/21 sind schon nahezu ausgebucht. Die Auswirkungen sind vielfältig Die langfristigen Auswirkungen der Digitalisierungsoffensive des Landes sind derzeit noch gar nicht abschätzbar. Bereits jetzt bekommen tausende Schülerinnen und Schüler einen Unterricht, der unterstützt wird von aktueller Technik. Lehrpersonen sind mit der neuen Ausstattung oft besonders motiviert. Auf eine gezielte Schulentwicklung wird bei diesen geförderten Schulen besonders Wert gelegt. Der Nutzen der Investitionen ist beispielsweise auch beim Anstieg der Anmeldungen zum Medienportal LeOn im Volksschulbereich zu spüren.
In anderen Bereichen sprechen die Zahlen ebenso eine klare Sprache: beim Wettbewerb "Biber der Informatik" gab es eine Teilnahmesteigerung von 2.933 (2017) auf 4.535 TeilnehmerInnen im Jahr 2018.

Text:
Michael Kern, Medienzentrum Tirol

Quelle:
~mail Das Magazin des Tiroler Bildungsinstituts, Nr. 4/2019

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